Zhu Yu 朱昱

„Dass ausgerechnet ein Dokumentarfilm über chinesische Underground-Künstler schon vor der Ausstrahlung am Donnerstag in England einen Skandal verursacht und damit für hohe Einschaltquoten sorgen wird, klingt unglaublich, ist aber wahr. Was der Sender Channel 4 nämlich um 23.05 Uhr ausstrahlen wird , ist vermutlich eines der größten Tabu-Verletzungen der letzten Jahre. (Hier ist vom 02.01.2003 die Rede.)

Gezeigt wird eine Aktion des Künstlers Zhu Yu mit dem Titel „Man-eater“, die er im Jahre 2000 auf einer Kunstausstellung in Schanghai zum ersten Mal präsentiert hat. Dabei sieht der Zuschauer wie Zhu Yu vor laufender Kamera ein angeblich echtes Baby verzehrt, das kurz zuvor als Frühgeburt tot zur Welt gekommen sein soll. “ (http://www.heise.de/tp/artikel/13/13886/1.html)

Hier ein urban legend Artikel dazu:

Do They Eat Babies in China? (From the Mailbag)

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Tracey Emin

Die Kunst der umstrittenen britischen Künstlerin Tracey Emin handelt davon, mit wem sie geschlafen hat oder wie sie eine Abtreibung erlebt hat. Aus Themen, die man normalerweise nur den besten Freunden oder dem Tagebuch anvertraut, kreiert Tracey Emin Werke ohne Scham und mit Lust an der Provokation.

„Drunk to the bottom of my soul“

Ein zerwühltes Bett, Blutflecken auf dem Laken, dazwischen Unterwäsche, eine Wodkaflasche auf dem Boden und daneben eine leere Tablettenpackung und Kondome – die Installationen  von Tracey Emin breiten sich vor den Museumsbesuchern aus wie ein offenes Tagebuch. Die Kontroverse über die Installation „My Bed“, die vor allem durch Tracey Emins Nominierung für den Turner-Preis 1999 angefacht wurde, war abzusehen. Während der Guardian noch die „Geburt eines Phänomens“ proklamierte und „My Bed“ als Kultobjekt gehandelt wurde, attackierte eine Hausfrau das Werk bereits mit Reinigungsmittel.

„My Bed“ liess die Wecker im konservativen Lager läuten und die Echtheit des Werkes wurde angezweifelt. Der Preis ging knapp an ihr vorbei, der Medienrummel nicht. Sie erschien auf etlichen Titelseiten von Zeitschriften, modelte für Vivienne Westwood, wurde von berühmten Fotografen wie Jürgen Teller abgelichtet und machte sogar Werbung für Bier und Gin.

Seit Andy Warhol dürfen Künstler die Popularität eines Popstars haben. Doch anders als Andy versteckt sich Tracey nicht hinter ihrer Kunst. In einem ihrer legendären Auftritte in einer britischer Fernsehshow zum Thema „Wie tot ist die Malerei“ stammelte sie sturzbetrunken vor sich hin, um das Studio mit den Worten „Ich will zu meinen Freunden. Und jetzt muss ich meine Mum anrufen“ zu verlassen.

Emins Kunst handelt von Beziehungsproblemen, Exzessen, Alkoholsucht und Depression. Sie benutzt sich selbst als Quelle ihrer Kunst – ein Ansatz, den der Begründer des Action-Painting Jackson Pollock einst mit den Worten thematisierte: „Jeder gute Künstler malt was er ist“. Ihr Werk „Everyone I have ever slept with“, das vor kurzem bei einem Brand vernichtet wurde, bestand aus einem Zelt, in dem sie die Namen all ihrer Liebhaber von 1963 bis 1995 in monatelanger Arbeit gestickt hatte. Einige Stoffapplikationen schnitt sie aus ihren eigenen Kleidern und Decken aus. Es ging ihr dabei jedoch nicht um das Zurschaustellen der eigenen sexuellen Aktivität: „Die Leute betraten das Zelt und als sie wieder raus kamen, dachten sie an alle Menschen, mit denen sie geschlafen hatten oder denen sie nahe waren. Das war die Art, wie das Zelt funktionierte.“

Quelle: http://kinkimag.com/articles/tracey-emin-sex-drugs-art/

Grenzen (my_personal_documenta_thema)

Manche sind leise, verschwommen und kaum wahrnehmbar. Andere hingegen ragen in den Himmel, schreien in ohrenbetäubender Lautstärke nach Aufmerksamkeit und scheinen unumgänglich. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie sind allgegenwärtig, bestimmen und determinieren in vielen Variationen das Leben. GRENZEN. (Ab-)grenzen von Geschlechtern, Grenzen bedingt durch Erziehung und Tradition, Grenzen gesellschaftlicher Normen, räumliche, ideologische und politische Grenzen, Begrenzungen der Fähigkeiten, Grenzen von Erwartungen…

Einige der unten genannten Künstler zeigen Grenzen auf, andere klagen sie an und wieder andere spielen mit ihnen.

Santiago Sierra

Santiago Sierra, 1966 in Madrid geboren, ist ein ist ein spanischer Konzeptkünstler. Seit 1995 lebt er in Mexiko-Stadt. Er provoziert sehr gerne und testet die Grenzen, besonders die Schmerzgrenzen, seines Publikums und der Beteiligten aus. Oftmals lässt er für seine Installationen die Ärmsten der Armen gegen Bezahlung etwas durchführen. Beispiele für provokative Grenzüberschreitungen sind seine Arbeiten wie zur 50. Biennale in Venedig 2003, wo er den Haupteingang zum spanischen Pavillon zumauern ließ. Konnten die Besucher einen spanischen Pass vorzeigen, durften sie in die leere Halle gehen. Er kritisierte damit den Umgang mit Migration. Die Arbeit „21 Anthropometric Modules made from Human Faeces by the People of Sulabh International, India“ (2007) zeigte 21 wie Sofas aussehende Werke. Die Rückenlehnen wurden aus menschlichem Kot (mithilfe eines Bindemittels) geformt. Weiterlesen

Francis Alÿs

Francis Alÿs, 1959 in Antwerpen geboren, lebt und arbeitet in Mexiko City. Er ist ein belgischer Fotograf, Maler, Aktions- und Videokünstler. 1997 spielte er in seiner Aktion „Paradox of Praxis“, in der er einen Eisblock durch Mexiko City schob, bis dieser geschmolzen war, mit den Grenzen der künstlerischen Konzepte, der bildhauerischen Nichtigkeit. 2001 kaufte er sich in Mexiko City eine Waffe und spazierte mit dieser durch die Stadt. Weiterlesen

Monica Bonvicini

Monica Bonvicini, 1965 in Venedig geboren, ist eine italienische Bildhauerin und Künstlerin, die in Berlin lebt und arbeitet. Ihrer Ansicht nach stellt die Architektur eine Grenze der Geschlechter dar, denn für sie ist Architektur ein Bollwerk der Männer, eine reine Männerdomäne, basierend auf Männerschweiß und -fantasien. Mit verschiedenen Konstruktionen aus Glas, Stahl und Leder versucht sie Weiterlesen

Maurizio Cattelan

Maurizio Cattelan, 1960 in Padua geboren, ist er italienischer Künstler, der in New York arbeitet und lebt. Cattelan gestaltet lebensecht wirkende Figuren und inszeniert damit skurrile, komische und provokante Situationen, die bisweilen an die Grenzen des jeweiligen Publikums gehen. Zu seinen Aufsehen erregenden Installationen zählen Arbeiten wie „La Nona Ora – Die neunte Stunde“ (1999), eine Figur von Papst Johannes Paul II., der von einem Meteoriten getroffen wird. Oder auch Untitled von 2004, drei an einem Baum auf einem Platz in der Innenstadt von Mailand aufgehängte Kinderattrappen, die zu starken Reaktionen Weiterlesen

Jonathan Meese

Jonathan Meese, 1970 in Tokio geboren, ist ein deutscher Künstler, der in  Ahrensburg und Berlin arbeitet. Sein Werk umfasst neben der Malerei, Skulpturen, Installationen, Performances, Collagen, Videokunst und Theaterarbeiten, wobei er selbst oft im Zentrum seiner Arbeiten steht. An die Grenzen ging er beispielsweise mit seinen Aktionen und Performances, die den Nationalsozialismus, insbesondere Adolf Hitler, thematisierten. Er zeigte dabei provokativ den Hintergruß, obwohl oder gerade weil Weiterlesen

Ghada Amer

Ghada Amer, 1963 in Kairo geboren, ist eine ägyptische Künstlerin, die in New York lebt und arbeitet. Ghada Amer arbeitet überwiegend mit den Mitteln der Malerei, bezieht aber auch Zeichnung, Bildhauerei, Performance und Installation in ihre Arbeit ein. Ihr zentrales Thema sind die Grenzen in der Gesellschaft, die die Gleichstellung von Frau und die weibliche Sexualität betreffen. Ghada Amer empfindet sich dabei selbst als Weiterlesen

Daniel Richter

Daniel Richter, 1962 in Eutin geboren, ist ein deutscher Künstler, der in Berlin und Hamburg lebt und arbeitet. Sein bevorzugtes Medium ist die Malerei, seit 2000 malt er figurativ, zuvor malte er abstrakt. Er stellt trotz reinen, bunten und knalligen Farben oftmals Bilder her, deren Grundstimmung jedoch düster erscheint. Die fröhlichen Farben werden durch die starke Gegenüberstellung zu dunklen Farben in ihrer Wirkung begrenzt. In seiner Ausstellung „10001 Nacht“ spielt er z.B. mit den Grenzen und der Bestechlichkeit der eigenen Wahrnehmung, indem er  Weiterlesen

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