Lena Henke: Hang Harder
Posted on Februar 5, 2012
Filed under Watchlist: Arbeiten, Watchlist: Artists and tagged Hauptsache: Es Knallt!, Installation
Installationsansicht im NAK, 2012
Der NAK. Neuer Aachener Kunstverein präsentiert die Ausstellung HANG HARDER von Lena Henke, die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland.
HANG HARDER ist der erste Teil einer konzeptionell verknüpften Doppelausstellung, die nach dieser Präsentation im Juni 2012 im Kunstverein Oldenburg fortgeführt wird. An beiden Orten entstehen raumspezifische Ausstellungen, die in einem gemeinsamen, stark verlangsamten und gedehnten Produktionsprozess realisiert werden und der Vorstellung von ,work in progress’ folgen.
Lena Henke bearbeitet für die Ausstellung Holzplatten mit Teerpappe und Epoxidharz und positioniert diese an den Wänden der beiden rechteckigen, übereinander liegenden Ausstellungsräume. Die vor Ort produzierten Objekte werden zu räumlichen Strukturen, Abformungen, Verschalungen und Dopplungen der Architektur. Sie rücken in die Ecken und vor Öffnungen wie Fenster und Türen der Räume und erwecken den Eindruck eines aufgesprengten Sockels, an den Rand des Raumes gedrängt. Die Idee eines großen, invertierten Kubus wird angedeutet, deren spiegelnde Oberfläche nach innen gekehrt und begehbar ist. Erst im Zusammenspiel mit dem Raum wächst eine überdimensionierte Skulptur.
Mittels der Positionierung des Materials innerhalb der Architektur verschiebt Lena Henke das Verhältnis von der skulpturalen Arbeit hin zur Präsentationsmodulen und Displays. Die Positionierung der Platten innerhalb der Architektur des NAK folgt der Funktion verbindener Bausteine. Die Verwendung der Teerbahnen und das Modell des invertierten Sockels, reduziert auf die Farben Schwarz und Weiß, einer Black Box im White Cube, eröffnet vielfältige Bezüge zum Verhältnis von Innen und Außen, Display und Kunstwerk. Vor dem Hintergrund post-minimalistischer und institutionskritischer Überlegungen geht es der Künstlerin weniger um eine theoretisierende Problematisierung als um eine konkrete Produktion und Verwendung von Materialien und eine Aufteilung und Verlagerung von Produktionsprozessen. Die Materialität bricht dabei die konzeptuelle Strenge der Installation.
(Ausstellungstext, NAK. Neuer Aachener Kunstverein: http://www.neueraachenerkunstverein.de/content/)