Francis Alÿs

Still aus der Video-Arbeit:

Paradox of Praxis 1 ( Sometimes doing something leads to nothing), Mexico City, 1997. Image by: Enrique Huerta. © Francis Alÿs

Die Arbeit in voller Länge

http://www.youtube.com/watch?v=ZedESyQEnMA

Er hat in seinem Heimatland Belgien und danach in Venedig Architektur studiert und kam 1986 nach Mexiko, um in den Provinzen bei der Beseitigung der Schäden des gro­ßen Erdbebens zu helfen, das ein Jahr zu­vor das Land verwüstet hatte. 1988 zog er in die Hauptstadt und beschloss, Künstler zu werden. „Ich war von der Straße und der Intensität ihres Lebens fasziniert. Außerdem war hier schon so vieles gebaut, da empfand ich keine Notwendigkeit, weitere Gebäude hinzuzufügen.“ Der Künstler wollte ein Ka­­ta­­­ly­sator für Wahrnehmungen und Ideen sein. Statt Bauten zu entwerfen, erfand er Ge­­schich­ten und streute sie aus wie Gerüchte. „Das ist eine direktere Art der Inter­vention, damit kann ich den Ort viel effektiver beein­flussen als mit einem Gebäude“, erzählt Alÿs.

MARCELLVS L. – VIDEORHIZOM

MARCELLVS L.
0667 0778 3195 1716
(a screening from the on-going series VIDEORHIZOME)

Seit 2002 arbeitet Marcellvs (*1980 in Belo Horizonte/Brasilien) an dem so genannten VideoRhizom – einer Serie von bisher 28 kurzen Videoarbeiten, die weder chronologisch aufeinander aufbauen noch inhaltlich zusammenhängen. Allein der Entstehungsprozess aller Arbeiten ist jeweils derselbe: Die Kamera ist auf einem Stativ montiert und filmt das Geschehen vor der Linse je nach Entfernung des Subjekts mal klar erkennbar, mal stark abstrahiert und verschwommen. Dabei bleiben die Parameter einer jeden Einzelarbeit immer gleich, gehen doch alle gefilmten Situationen aus Alltagsbeobachtungen hervor, auf die der Künstler spontan stößt – mit der Folge, dass für keine der Arbeiten ein Drehbuch, „richtige“ Schauspieler oder eine erzählte Handlung vorliegen. Gerade von dieser Spannung und Ambivalenz zwischen zufälligen und streng kontrollierten Entscheidungen aber leben die Arbeiten; und gerade das strenge Prinzip der Produktionsbedingungen stellt ein wesentliches Ordnungskriterium dar, das alle Werke miteinander verbindet.

DAS KONZEPT

Der Begriff „Rhizom“, mit dem Marcellvs in dieser Videoserie arbeitet, geht zurück auf ein gedankliches Konzept des französischen Philosophen Gilles Deleuze und des Psychoanalytikers Felix Guattari. Am Bild eines aus der Botanik stammenden Fachbegriffs, der ein hierarchieloses, also sich nicht von einer Hauptwurzel ausbreitendes Wurzelgeflecht beschreibt, erläuterten sie 1976 das Modell eines dezentralisierten, offenen und sich stets im Werden befindenden Netzwerkes. Es hat keinen Anfang und kein Ende und erweitert sich beständig, indem es immer wieder Verknüpfungen zu anderen Netzwerken eingeht.

Marcellvs‘ VideoRhizom ist jedoch nicht als Illustration dieser Idee, die Deleuze und Guattari in ihrem Hauptwerk „Tausend Plateaus“ 1981 vertiefend darlegten, zu verstehen. Vielmehr betrachtet der Künstler die Herstellung der einzelnen Werke und deren ungewöhnliche Distribution als Weiterentwicklung und künstlerische Adaption ihrer Gedanken.

So überträgt er die Zufällig- und Richtungslosigkeit der Theorie nicht nur auf die spontane Entdeckung von Orten und Situationen. Auch die Titel der Werke ergeben sich aus gewürfelten und damit zufällig entstandenen vierstelligen Zifferkombinationen, die das Zusammenhanglose der Reihe weiter unterstreichen.

Diese Bezifferung ist wiederum ein wichtiger Faktor für die Distribution der Arbeiten. Denn ob der Künstler die vierstellige Zahl in einer Hausnummer, Postleitzahl oder Telefonnummer wiederfindet – wo sie in einem Haushalt der Stadt, in der er sich während der Produktion befindet, auftaucht, dorthin schickt er ein Päckchen, das eine Kopie des Videos enthält. Insofern bedient er sich mit diesem Distributionsmechanismus nicht nur der unendlichen Reproduzierbarkeit des Mediums, es geht auch um den Akt der Verbreitung, wobei letztlich ungewiss bleibt, ob die Bänder überhaupt ihren Zielort erreichen: „Wer erhält sie, wie erhält er sie, was ist der Zweck? Das ist letztlich gleichgültig. Wesentlich ist diese zufällige, fragile Begegnung zwischen Geschehen und Nicht-Geschehen: dem, der die Bilder produzierte, denjenigen, die auf ihnen zu sehen sind, demjenigen, der die Bilder per Post erhält. Bis jetzt wurden (…) 3300 Bänder verschickt.“

ZEIT UND DAUER

VideoRhizom ist, so erklärt der Künstler, ein Lebensprojekt. Das liegt nicht nur an der Tatsache, dass es von Beginn an als unendliche Folge angelegt war. Insbesondere das Experimentieren mit einer neuen Form von Zeitlichkeit ist ein Hauptanliegen von Marcellvs‘ künstlerischer Arbeit. Minimale oder sich stets wiederholende Bewegungsabläufe und lange Plansequenzen sind daher ein zentrales Charakteristikum der Arbeiten und fordern den Betrachter dazu auf, sich ganz auf die jeweilige Situation einzulassen und auf den unterlegten Sound zu konzentrieren. Statt auf ein Ereignis zu warten, ist das Warten selbst das Ereignis. Die Absicht, die sich hinter diesem Vorgehen verbirgt, liegt darin, eine neue Form von Wahrnehmung und Sichtbarkeit zu schaffen – unterstützt durch Klanginstallationen, die der Künstler ebenfalls selbst kreiert. Dieser sehr behutsame und originelle Umgang mit Tönen und Bildern ermöglicht es dem Betrachter, Zeit als einen Rohstoff zu begreifen und sie wie eine Skulptur, die geformt und bearbeitet wurde, zu erfahren.

„Painter“ – Paul McCarthy

„Painter“, 1995
Paul McCarthy, * 1945 – 2012

„In Painter, McCarthy, decked out in a blonde wig, a bulbous drinker’s nose, and giant latex hands, staggers around a small, wood-paneled studio with an immense paint brush, yammering things like, „I can’t do it, I can’t do it,“ and, „DeKooning, DeKooning, DeKooning.“ He punctures the sides of gigantesque tubes of paint (one is labeled „Shit“), mixes the paint, then slashes and hacks big crude Expressionist swaths onto canvases with crazy electric blue and orange grounds. During the course of the video, he meanders between adjoining rooms ranting against his dealer, sitting in on an absurd conversation with pretentious, bulbous-nosed scholars, has a sycophantic collector sniff his asshole, and chops off his own fingers with a cleaver. Painter is a hilarious satire of inflated Abstract Expressionists and the art world in general, but it is not only that. When McCarthy obsessively mixes his gallons of shit-brown paint, loads up his brush, and, grunting and waving, goes to his canvas, he is pointing towards something important: that paint is the same as shit and dirt — just unruly filth that flows and stains. That finally, the hopeless drive to make art is drunken, humiliated, violent, sexual and infantile, perhaps tragic as well. (Brooklyn Rai)“

Video hier ansehen und weiterlesen:  www.ubu.com

"Painter" - Paul McCarthy

„Paul McCarthy studierte ab 1969 Kunst an der University of Utah (The U) und danach am San Francisco Art Institute (SFAI), wo er einen Abschluss als Bachelor of Fine Arts (BFA) in Malerei machte. 1972 studierte er Film, Video und Kunst an der UCLA, u.a. mit Jason Rhoades und machte dort seinen Master of Fine Arts (MFA). Von 1982 bis 2002 lehrte er Performance, Video, Installationen und Geschichte der Kunstperformances an der University of California, Los Angeles. Paul McCarthy lebt und arbeitet in Altadena, Kalifornien.
McCarthy begann seine Karriere mit Aktionen, in denen die Schwerkraft als metaphorisches Vehikel benutzt wurde. Das Werk umfasst Zeichnungen, Skulpturen, Aktionen und Performances, Performance-Videos, Filme, Installationen.
Ab 1974 wurden seine Arbeiten aggressiver und sexuell provokativer: Die Performances thematisieren Brutalität und Selbstzerstörung.
In den 1980er und 1990er Jahren sind die Performances (im damals internationalen Trend) von ironischer Distanz geprägt, beispielsweise „Painter”.“
(wikipedia.org)

„Squeeze“, Mika Rottenberg

„Squeeze“, 2010 Mika Rottenberg

1976 * in Buenos Aires (AR)

„Mika Rottenberg’s latest work Squeeze continues the artist’s inquiry into the mechanisms by which value is generated, considering the logistics of global outsourcing and the alchemy of art production. Through moviemagic portals Rottenberg links video of her Harlem studio stage set to on-location footage of an iceberg lettuce farm in Arizona and a rubber plant in Kerala, India. This composite factory toils ceaselessly to create a single precious object, one small sculpture. The video is presented in a custom-made theater. The sculpture is inaccessible – preserved offshore, out of reach for public or private viewing.

Squeeze is an architectural portrait of crisscrossing assembly lines: a multidirectional labyrinth that spins energy within a closed circuit. The central protagonist—the product around which all the work takes place—is only revealed through its raw ingredients. In the continuous video loop, the manufacturing process is never completed, remaining in constant flux. The video narrates a step-by-step choreography of rooms and mechanisms, bodies and landscapes. Laboring hands, feet, tongues and buttocks requiring pampering and maintenance. Interior spaces are penetrated by the eruptions of “foreign elements” from the exterior. As these various components of the factory “make effort” they also seem to move purely for the sake of motion.

Mika Rottenberg was born in Buenos Aires in 1976, and holds a BFA from the School of Visual Arts (2000) and an MFA from Columbia University (2004). She lives and works in New York. Solo exhibitions include San Francisco Museum of Modern Art; La Maison Rouge, Paris; KW Institute of Contemporary Art, Berlin; and P.S.1 Contemporary Art Center, New York. Her work has been exhibited in the 2008 Whitney Biennial, Whitney Museum of American Art; the Tate Modern, London; Guggenheim Museum (Bilbao and New York); The Museum of Modern Art, New York; Uncertain States of America: American Art in the Third Millenium. 2011: monographic exhibition at de Appel Arts Centre, Amsterdam.
(http://nicoleklagsbrun.com/rottenberg_press.html)

"Squeeze", Mika Rottenberg

"Squeeze", Mika Rottenberg

Stills from:
Squeeze, 2010
Single channel video installation, digital C-print

See also an interview on:

Cool Hunting Video Presents: Squeeze, Mika Rottenberg
„The multimedia artists shows us her Harlem studio, where she recently built her folk tale-themed entry to the Whitney Biennial
by Cool Hunting Video in Culture on 24 March 2008
For our final video taking a closer look at this year’s Whitney Biennial, we travel to the Harlem studio of video artist Mika Rottenberg. Known for videos depicting women engaging in elaborate systems of production that often harvest their own body, Mika shows us the set of her latest piece (and Biennial installation), „Cheese“ and tells us the backstory of making the video. We also spend some time at the former brewery talking over her motivations and strategies—from the role that sound plays to finding her actors online.“

and:

http://nicoleklagsbrun.com/rottenberg_press.html

http://www.deappel.nl/exhibitions/e/715/m/

„d.i.v.o. Institute“ – Mark Divo

„d.i.v.o. Institute“ – Mark Divo

„Mark Divo (* 1966 in Luxenburg) ist zugleich Konzeptkünstler und Kurator. Divos weit verzweigtes Werk annektiert und persifliert, er eignet sich alles an und verwertet, was ihm in die Finger und Hirnwindungen gerät: Abfall, Antiquitäten, Versteinerungen, Nippes, Bücher, noch mehr Bücher, Ideen sowie heroische Gesten aus der Kunstgeschichte, alles fließt in sein Werk ein.

Farbige viereckige Putzschwämmchen werden in Megamops zu Persiflagen auf die Werke der Konkreten oder er stellt große Malerei in inszenierten Fotos nach: Von Géricaults Floss der Medusa, über Spitzwegs Armer Poet bis zu Jacques Louis Davids Schwur der Horatier. Und immer wieder tauchen Bücher auf, einmal als Barrikade, dann wieder als schmucke Wand. Er radikalisiert die bürgerliche Bibliothek, die als Ansammlung von Buchrücken die Bildung ihrer Besitzer/innen vermeldet, indem er die Bücher so an die Wand nagelt, dass man ihre Buchdeckel sehen kann wie im Werk Der Bücherschänder, das Spitzwegs Bild Der Bücherwurm nachstellt. Mark Divo steht wie der Bücherwurm in Biedermeier-Gewand und mit Perücke auf einer Leiter, statt eine geeignete Lektüre auszuwählen, nagelt er jedoch einen Band in die Bibliothek.
Auf Divos Konto gehen zahllose freie Kunstinitiativen, jedes Jahr zeichnet er sich verantwortlich für die Dada-Festwochen in Prag und auch der Anstoß zur Musealisierung des Cabaret-Voltaire ist ihm zu verdanken. Gemeinsam mit Sonja Vectomov hat er das d.i.v.o. Institute gegründet: Ein bewohntes Museum, in dem Kunst ausgestellt, hergestellt und diskutiert wird. Das Institut in Kolin, unweit von Prag, will die Langeweile und Orientierungslosigkeit in der zeitgenössischen Kunst und in mitteleuropäischen Provinzstädten überwinden, indem es einen lebendigen Gegenentwurf anbietet: Die “bewohnte Skulptur” bildet als Schmelztiegel verschiedener Kunstdisziplinen (Tanz, Theater, Musik und bildender Kunst) ein farbiges und lebendiges Gesamtkunstwerk.“

Divo/Vectomov, Caspar Davids Brotaufstrich, 2010

Divo/Vectomov, Caspar Davids Brotaufstrich, 2010

d.i.v.o. Institute presents Fridericianum, 2010

d.i.v.o. Institute presents Fridericianum, 2010, Photo: Sonja Vectomov

Mark Divo with Motoracek, d.i.v.o. Institute presents Fridericianum, 2010

Mark Divo with Motoracek, d.i.v.o. Institute presents Fridericianum, 2010
Photo: Nils Klinger

Mark Divo ist ein Berserker. Auf sein Konto gehen zahllose freie Kunstinitiativen, immer wieder hat er Gebäude besetzt und annektiert und jweils nullkommaplötzlich in Kunstinstallationen verwandelt.

Siehe auch: http://divoinstitute.org/

»Morrissey Foretelling the Death of Diana« – Lars Laumann

»Morrissey Foretelling the Death of Diana« – Lars Laumann
(* 1975 in Brønnøysund, Norwegen;lebt und arbeitet in Oslo)

Lars Laumann deckt detaillierte Zusammenhänge des The Smiths-Albums „The Queen Is Dead“ (1986) mit dem Tod von Lady Diana (1997) auf.

»Morrissey Foretelling the Death of Diana« – Lars Laumann

»Morrissey Foretelling the Death of Diana«, 2006, Video-Projektion, 16 Minuten, Courtesy Maureen Paley, London http://www.kh-do.de/de/Ausstellungen/ausstellungen2011/hinterhalt.html

„Die Verschwörungstheorie wurde oft als Pseudo-Wissenschaft verurteilt, kann aber auch als eines der rhetorischen Mittel verstanden werden, die sich offizieller geschichtlicher Erzählung entgegenstellen. Ob der Tod von Prinzessin Diana von The Smiths und ihrem charismatischen Sänger Morrissey vorhergesagt werden konnte oder nicht, muss erst noch bewiesen werden. Ausgehend von gefundenem Material und im Internet, sowie unter The Smiths-Fans aus aller Welt, zirkulierenden Informationen lokalisiert Lars Laumanns Morrissey Foretelling the Death of Diana (2006) die Präfiguration von Dianas tödlichem Unfall im Jahr 1997 im 1986er Album der Smiths „The Queen is Dead“. Laumanns Film gibt einer urbanen Legende eine Form. Um ein zeitgenössisches Thema zu erzählen, bedient sich die Arbeit der mündlichen Tradition epischer Geschichtenerzählung und heroischer Lieder. “
http://www.kunsthallebasel.ch/ausstellungen/archiv/84

Juliette Bonneviot

„Die französische Künstlerin Juliette Bonneviot beschäftigt sich in der Malerei unter anderem mit der Konstruktion von Bildern und deren zahlreichen Ebenen von Interpretation und Re-Interpretation. Sie bedient sich in ihrer Arbeit sowohl der Hoch- als auch der Populärkultur und führt diese ineinan- der über. Aus Abbildungen von amerikanischen Action Paintings der 1950er- und 1960er-Jahre und deren zugrunde liegendem Mythos des ursprüngli- chen Künstlergestus entnimmt sie Details, die sie in Bildbearbeitungsprogrammen auf virtuell erzeugte Formen von Globen und Monolithen überträgt.“

http://circusberlin.de/juliettebonneviotworks/

Santiago Sierra

Santiago Sierra, 1966 in Madrid geboren, ist ein ist ein spanischer Konzeptkünstler. Seit 1995 lebt er in Mexiko-Stadt. Er provoziert sehr gerne und testet die Grenzen, besonders die Schmerzgrenzen, seines Publikums und der Beteiligten aus. Oftmals lässt er für seine Installationen die Ärmsten der Armen gegen Bezahlung etwas durchführen. Beispiele für provokative Grenzüberschreitungen sind seine Arbeiten wie zur 50. Biennale in Venedig 2003, wo er den Haupteingang zum spanischen Pavillon zumauern ließ. Konnten die Besucher einen spanischen Pass vorzeigen, durften sie in die leere Halle gehen. Er kritisierte damit den Umgang mit Migration. Die Arbeit „21 Anthropometric Modules made from Human Faeces by the People of Sulabh International, India“ (2007) zeigte 21 wie Sofas aussehende Werke. Die Rückenlehnen wurden aus menschlichem Kot (mithilfe eines Bindemittels) geformt. Weiterlesen

Francis Alÿs

Francis Alÿs, 1959 in Antwerpen geboren, lebt und arbeitet in Mexiko City. Er ist ein belgischer Fotograf, Maler, Aktions- und Videokünstler. 1997 spielte er in seiner Aktion „Paradox of Praxis“, in der er einen Eisblock durch Mexiko City schob, bis dieser geschmolzen war, mit den Grenzen der künstlerischen Konzepte, der bildhauerischen Nichtigkeit. 2001 kaufte er sich in Mexiko City eine Waffe und spazierte mit dieser durch die Stadt. Weiterlesen

Man With a Movie Camera: The Global Remake – Perry Bard

Man With a Movie Camera: The Global Remake, 2007/Work in progress, von Perry Bard

 (* 1944, Quebec City; lives in New York)
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„Die Videokünstlerin Perry Bard fordert mit ihrer Arbeit zu einem kollaborativen, Web-basierten und Datenbank-generierten Montagexperiment auf: Analog zu Dziga Vertovs gleichnamigem Meisterwerk von 1929 können Teilnehmer überall auf der Welt eigenes Material hochladen, das auf der Website dem Original gegenübergestellt wird. Auf der Website dziga.perrybard.net wird erklärt, auf welche Weise dieses interaktive Kunstwerk entsteht: Alle digitalen Bildspeichermedien, angefangen von Foto- und Videokamera bis hin zu Mobiltelefon und ‚Screen-grab‘ sind erlaubt und können entsprechend einer Liste von Vertovs Originalszenen hochgeladen werden. Mittels einer speziell entwickelten Software wird die Dauer der Darstellung an die der Originalszenen angepasst und errechnet aus den jüngsten Uploads jeden Tag ein neues Video. Die alltäglichen Bildeindrücke in Vertovs experimentellem Stummfilm werden durch dieses Remake in das 21. Jahrhundert überführt, wodurch aus dem Filmdokument zu sowjetischen Städten eine globale Montage wird. Die Website ist entsprechend in drei Sprachen, englisch, spanisch, französisch und bald auch in chinesisch abrufbar.“ (http://www.transmediale.de/de/node/186)

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