Stephen Suckale: across the dark metropolis
Stephen Suckale befasst sich in der Installation „across the dark metropolis“ mit der Stadt Los Alamos in New Mexico. Hier entwickelte Robert Oppenheimer die Atombombe und lieferte dadurch einen Grundbaustein der modernen Physik und des Kalten Krieges. In genau dieser Stadt wurde in den 70er Jahren das digitale Zeitalter von Seymore Cray eingeleitet, der 1976 im Los Alamos National Laboratory den ersten Supercomputer „cray-1“ installierte. Im selben Jahr beendete William Eggleston die Arbeit an der Serie „Los Alamos“, die er seit 1966 im Umfeld der Entwicklung dieser modernistischen Konzepte fotografierte (erschienen 2003 als Fotobuch). Eggleston erhielt 1976 als erster Fotograf, der mit dem Medium Farbfotografie arbeitete, eine One Man Solo Show im MOMA in New York. Farbfotografie wurde seitdem als künstlerisch respektables Medium angesehen. Stephen Suckale folgt in seinen Projekten häufig verborgenen Spuren und Zusammenhängen. Er vernetzt in der Installation „across the dark metropolis“ die räumlichen und zeitlichen Zusammenhänge, die sich in Los Alamos verdichten, durch Collagen von Egglestons Los Alamos-Serie in Verbindung mit dem Cray-1 Computer und der Struktur des „Trinity“-Atomversuches von Oppenheimer.
„Painter“ – Paul McCarthy
„Painter“, 1995
Paul McCarthy, * 1945 – 2012
„In Painter, McCarthy, decked out in a blonde wig, a bulbous drinker’s nose, and giant latex hands, staggers around a small, wood-paneled studio with an immense paint brush, yammering things like, „I can’t do it, I can’t do it,“ and, „DeKooning, DeKooning, DeKooning.“ He punctures the sides of gigantesque tubes of paint (one is labeled „Shit“), mixes the paint, then slashes and hacks big crude Expressionist swaths onto canvases with crazy electric blue and orange grounds. During the course of the video, he meanders between adjoining rooms ranting against his dealer, sitting in on an absurd conversation with pretentious, bulbous-nosed scholars, has a sycophantic collector sniff his asshole, and chops off his own fingers with a cleaver. Painter is a hilarious satire of inflated Abstract Expressionists and the art world in general, but it is not only that. When McCarthy obsessively mixes his gallons of shit-brown paint, loads up his brush, and, grunting and waving, goes to his canvas, he is pointing towards something important: that paint is the same as shit and dirt — just unruly filth that flows and stains. That finally, the hopeless drive to make art is drunken, humiliated, violent, sexual and infantile, perhaps tragic as well. (Brooklyn Rai)“
Video hier ansehen und weiterlesen: www.ubu.com
„Paul McCarthy studierte ab 1969 Kunst an der University of Utah (The U) und danach am San Francisco Art Institute (SFAI), wo er einen Abschluss als Bachelor of Fine Arts (BFA) in Malerei machte. 1972 studierte er Film, Video und Kunst an der UCLA, u.a. mit Jason Rhoades und machte dort seinen Master of Fine Arts (MFA). Von 1982 bis 2002 lehrte er Performance, Video, Installationen und Geschichte der Kunstperformances an der University of California, Los Angeles. Paul McCarthy lebt und arbeitet in Altadena, Kalifornien.
McCarthy begann seine Karriere mit Aktionen, in denen die Schwerkraft als metaphorisches Vehikel benutzt wurde. Das Werk umfasst Zeichnungen, Skulpturen, Aktionen und Performances, Performance-Videos, Filme, Installationen.
Ab 1974 wurden seine Arbeiten aggressiver und sexuell provokativer: Die Performances thematisieren Brutalität und Selbstzerstörung.
In den 1980er und 1990er Jahren sind die Performances (im damals internationalen Trend) von ironischer Distanz geprägt, beispielsweise „Painter”.“
(wikipedia.org)
„d.i.v.o. Institute“ – Mark Divo
„d.i.v.o. Institute“ – Mark Divo
„Mark Divo (* 1966 in Luxenburg) ist zugleich Konzeptkünstler und Kurator. Divos weit verzweigtes Werk annektiert und persifliert, er eignet sich alles an und verwertet, was ihm in die Finger und Hirnwindungen gerät: Abfall, Antiquitäten, Versteinerungen, Nippes, Bücher, noch mehr Bücher, Ideen sowie heroische Gesten aus der Kunstgeschichte, alles fließt in sein Werk ein.
Farbige viereckige Putzschwämmchen werden in Megamops zu Persiflagen auf die Werke der Konkreten oder er stellt große Malerei in inszenierten Fotos nach: Von Géricaults Floss der Medusa, über Spitzwegs Armer Poet bis zu Jacques Louis Davids Schwur der Horatier. Und immer wieder tauchen Bücher auf, einmal als Barrikade, dann wieder als schmucke Wand. Er radikalisiert die bürgerliche Bibliothek, die als Ansammlung von Buchrücken die Bildung ihrer Besitzer/innen vermeldet, indem er die Bücher so an die Wand nagelt, dass man ihre Buchdeckel sehen kann wie im Werk Der Bücherschänder, das Spitzwegs Bild Der Bücherwurm nachstellt. Mark Divo steht wie der Bücherwurm in Biedermeier-Gewand und mit Perücke auf einer Leiter, statt eine geeignete Lektüre auszuwählen, nagelt er jedoch einen Band in die Bibliothek.
Auf Divos Konto gehen zahllose freie Kunstinitiativen, jedes Jahr zeichnet er sich verantwortlich für die Dada-Festwochen in Prag und auch der Anstoß zur Musealisierung des Cabaret-Voltaire ist ihm zu verdanken. Gemeinsam mit Sonja Vectomov hat er das d.i.v.o. Institute gegründet: Ein bewohntes Museum, in dem Kunst ausgestellt, hergestellt und diskutiert wird. Das Institut in Kolin, unweit von Prag, will die Langeweile und Orientierungslosigkeit in der zeitgenössischen Kunst und in mitteleuropäischen Provinzstädten überwinden, indem es einen lebendigen Gegenentwurf anbietet: Die “bewohnte Skulptur” bildet als Schmelztiegel verschiedener Kunstdisziplinen (Tanz, Theater, Musik und bildender Kunst) ein farbiges und lebendiges Gesamtkunstwerk.“
Divo/Vectomov, Caspar Davids Brotaufstrich, 2010
d.i.v.o. Institute presents Fridericianum, 2010, Photo: Sonja Vectomov
Mark Divo with Motoracek, d.i.v.o. Institute presents Fridericianum, 2010
Photo: Nils Klinger
Mark Divo ist ein Berserker. Auf sein Konto gehen zahllose freie Kunstinitiativen, immer wieder hat er Gebäude besetzt und annektiert und jweils nullkommaplötzlich in Kunstinstallationen verwandelt.
Siehe auch: http://divoinstitute.org/
„Porträt 0,50 €“ – Tom Ehrlicher
Tom Ehrlicher
Pleinair Maler und Zeichner in Kassel, * 1963
„Porträt 0,50 €“
2006/Work in progress, Aktion in Kassel
Jim Avignon
„Jim Avignon lebt und arbeitet in Brooklyn, New York und ist Pop-Art Künstler und Musiker. Als Maler in Technoclubs, Festivalveranstalter in Moskau und mit seiner Band Neoangin hat Jim Avignon in den letzten 15 Jahren seine unerschöpfliche Kreativität unter Beweis gestellt und wird nicht müde seine charmanten Bilder zur Schau zu stellen und mit seiner bezaubernden Musik auf Tour zu gehen.“
(siehe: www.ninasagt.de)
http://jimavignon.com/
Neoangin
Mit seiner „1 Mann Heimelektronikband“ Neoangin brachte Jim Avignon mehrere Alben auf den Markt. Außerdem finden international Auftritte in Clubs statt, wo Avignon sowohl musiziert als auch malt. Der Name Neoangin ist laut Avignon eine Anspielung auf die gleichnamigen süßen Halsschmerztabletten.
Sein Musikstil kann in weitesten Sinne in der elektronischen Musik verortet werden. Neoangin spielt Elektropop, der unter anderen Pop der 60er, Chanson, New Wave, Electroclash und Hip-Hop zitiert. Seine Musikstücke sind oft verhältnismäßig kurz (um die zwei Minuten) und zeichnen sich durch zugängliche Melodien und Harmonien aus.
Künstler und Musiker Jim Avignon zu Gast bei Pegah Ferydoni im zdf.kulturpalast und spricht über seine Arbeit.
(ZDFkultur vom 08.12.2011 20.15)
„Nothing is easy“ – Claus Richter
„Nothing is easy“ – Claus Richter
1971 in Lippstadt geboren
lebt und arbeitet in Köln
„Die Filme, Kulissen, Objekte und Auftritte, die ich als Künstler produziere, kreisen immer wieder um ein Themenfeld, das einige Fallen und Unwägbarkeiten in sich birgt, sobald man sich als Akteur darin bewegt: Das Themenfeld heißt Entertainment.
Ernsthaftigkeit kann nicht unterhaltsam sein, zu unvereinbar scheinen Anspruch und Form. Man kann Unterhaltung analysieren, kritisieren oder auch dekonstruieren, aber selber den Entertainer geben? Das Stigma der Harmlosigkeit haftet dem Entertainment an, man wendet sich wohl besser abstrakteren Fragestellungen und kunsthistorischen Verweisorgien zu. Dieser Weg ist sicher, ein warmes Nest, aber leider auch staubtrocken. Um ihre Harmlosigkeit zu verlieren, muss Unterhaltung bitterböse, ironisch oder zumindest doppelbödig sein. Es muß etwas „dahinter“ stecken. Ich glaube das nicht. “
ROBOT „It ain’t what you do – It’s the way that you do it“,
Musical-Video, 2005, Promotionsfoto
http://www.hkst.de/de/aktuelles-fruehling2008/stipendiatenaktuell_richter.html
INSTALLATION VIEW – 2010, Leopold-Hoesch-Museum, Düren
Nothing is easy & Selected Works from the Hoesch Collection
http://www.evawinkeler.com/?page_id=369
Claus Richter „Facade“ (détail)
http://www.art-magazin.de/blog/2010/12/05/claus-richter-nothing-is-easy-yes/
Juliette Bonneviot
„Die französische Künstlerin Juliette Bonneviot beschäftigt sich in der Malerei unter anderem mit der Konstruktion von Bildern und deren zahlreichen Ebenen von Interpretation und Re-Interpretation. Sie bedient sich in ihrer Arbeit sowohl der Hoch- als auch der Populärkultur und führt diese ineinan- der über. Aus Abbildungen von amerikanischen Action Paintings der 1950er- und 1960er-Jahre und deren zugrunde liegendem Mythos des ursprüngli- chen Künstlergestus entnimmt sie Details, die sie in Bildbearbeitungsprogrammen auf virtuell erzeugte Formen von Globen und Monolithen überträgt.“
http://circusberlin.de/juliettebonneviotworks/
Ghada Amer
Ghada Amer, 1963 in Kairo geboren, ist eine ägyptische Künstlerin, die in New York lebt und arbeitet. Ghada Amer arbeitet überwiegend mit den Mitteln der Malerei, bezieht aber auch Zeichnung, Bildhauerei, Performance und Installation in ihre Arbeit ein. Ihr zentrales Thema sind die Grenzen in der Gesellschaft, die die Gleichstellung von Frau und die weibliche Sexualität betreffen. Ghada Amer empfindet sich dabei selbst als Weiterlesen
Daniel Richter
Daniel Richter, 1962 in Eutin geboren, ist ein deutscher Künstler, der in Berlin und Hamburg lebt und arbeitet. Sein bevorzugtes Medium ist die Malerei, seit 2000 malt er figurativ, zuvor malte er abstrakt. Er stellt trotz reinen, bunten und knalligen Farben oftmals Bilder her, deren Grundstimmung jedoch düster erscheint. Die fröhlichen Farben werden durch die starke Gegenüberstellung zu dunklen Farben in ihrer Wirkung begrenzt. In seiner Ausstellung „10001 Nacht“ spielt er z.B. mit den Grenzen und der Bestechlichkeit der eigenen Wahrnehmung, indem er Weiterlesen
Shintaro Miyake
Shintaro Miyake, 1970 in Tokio geboren, ist ein japanischer Künstler, der in Tokio lebt und arbeitet. Seine vom Manga inspirierten Figuren sind entweder Zeichnungen oder Installationen, wobei die Grenze zwischen Realität und eben jenen Fantasiewesen, mit ihren ovalen Köpfen und schlanken Körpern, durch die Performance von Miyake zu verschwimmen scheint. Um den Wesen einen eigenen Kosmos zu verschaffen tritt der Künstler nicht als Person selbst auf, sondern in selbst gemachten Kostümen, die den Fabelwesen entsprechen, um dann erst die Werke an sich zu erschaffen. Weiterlesen